Wildkräuter – mehr als nur Unkraut
Der Frühling ist die perfekte Jahreszeit, um die Vielfalt der Natur und vor allem auch ihre Durchsetzungskraft zu entdecken: Eindrucksvoll wachsen die unterschiedlichsten Wildkräuter oft genau dort, wo sie wollen – und oft ist das nicht gerade die Lieblingsstelle vom stolzen Gartenbesitzer.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile ein Umdenken – Gänseblümchen, Brennnessel, Löwenzahn, Giersch und Co werden nicht mehr nur als Unkraut behandelt und vernichtet, immer öfter werden ihre kulinarischen und gesundheitlichen Qualitäten geschätzt.
Wildkräuter sind nicht nur eine geschmackliche Bereicherung für unsere Küche, sondern auch für unsere Gesundheit. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die unser Immunsystem stärken und unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Giersch zum Beispiel ist reich an Vitamin C und Eisen, Brennnessel unterstützt die Entgiftung des Körpers und Löwenzahn regt die Verdauung an und kann auch als Hustensirup eingesetzt werden.
Bestes Beispiel Bärlauch
Bärlauch ist eine Pflanzenart aus der Familie der Amaryllisgewächse. Bekannt für sein intensives Knoblaucharoma und die markante grüne Farbe ist er eine beliebte Zutat in der Küche. Gleichzeitig ist die aromatische Pflanze auch eine Bereicherung für die Gesundheit.
Der Bärlauch ist eines der ersten Wildkräuter und wächst hauptsächlich in Laubwäldern und feuchten Gebieten, bevorzugt bei humusreichen Böden und halbschattigen bis schattigen Standorten. Seine Blätter werden im Frühjahr geerntet – bitte immer mit größter Vorsicht, damit keine giftigen Maiglöckchenblätter mitgepflückt werden!
Neben seinen wertvollen Inhaltsstoffen wie ätherische Öle, Vitamin C und Eisen, werden dem Bärlauch auch entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Er soll die Durchblutung fördern und den Cholesterinspiegel senken. Doch Vorsicht: Bärlauch sollte nicht in großen Mengen genossen werden!
Frühjahrsputz von innen:
Ideal ist Bärlauch für eine Frühjahrskur. Der nahe Verwandte des Knoblauchs hat die gleiche Wirkung gegen Verkalkung wie sein großer Bruder. Bärlauch erweitert und reinigt die Blutgefäße, besonders die der Beine und des Gehirns. Er regt die Lebertätigkeit an, ebenso den Gallenfluss. Bärlauch desinfiziert Magen und Darm, ist antiseptisch und fäulniswidrig.
Eine Bärlauchkur kann den Cholesterinspiegel nachweislich senken, ebenso den Blutdruck, wenn er zu hoch ist. Außerdem hat er Einfluss auf Fettstoffwechselstörungen – also das beste Kraut für eine Frühjahrskur!
Schon gewusst?
Was hat Bärlauch mit Bären zu tun?
Sein botanischer Name Allium ursinum setzt sich aus dem lateinischen allium für Lauch und ursus für Bär zusammen. Der deutsche Name leitet sich von der Vorliebe der Bären ab, deren erste Nahrung nach dem Winterschlaf oft dieses Wildkraut ist.
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